Was vor einem Jahr mit Diabetis begann, offenbarte sich vor 10 Monaten als Pankreas-Tumor und endet nun in der Herrlichkeit.

Vor etwa zwei Monaten kam Papa mit dem Verdacht auf Lebermetastasen vom Arzt nach Hause, da dieser zwei Schatten auf dem Ultraschallbild gesehen hatte. Wie sich später rausstellen sollte waren es aber zwei Abszesse. Er erzählte mir von dem Verdacht und meinte, dass jetzt auf einmal wieder all die Zuversicht, der letzten Wochen wie weggeblasen ist und es jetzt wohl kaum noch Hoffnung auf Heilung gibt. Das er Angst hat und nicht weiß was richtig ist. Soll man weiter für Heilung beten, oder ist es Zeit sich auf den Abschied vorzubereiten?
Ich sagte ihm, dass das eine das andre nicht ausschließt! Wir hoffen und glauben weiter an Gottes Kraft der Heilung, aber legen ihm auch alles in seine Hände und vertrauen auf seine Zusage: „Denen die Gott lieben, wird alles, aber auch wirklich alles zum Besten dienen, denn dazu hat Gott selbst sie erwählt und berufen.“

Dann frage er mich, ob ich Angst vor dem was kommen mag habe?
Meine Antwort war ein klares: NEIN,
Denn ich weiß, dass Gott uns liebt und keinem seiner Kinder etwas schlechtes will. Und du brauchst auch keine Angst zu haben, denn wenn es sein Plan ist dich heimzuholen, dann wird er auch für deine Familie sorgen!
Wir können dich dann zwar nicht mehr anfassen und drücken, dein Körper stirbt, aber deine Seele und dein Geist leben in Ewigkeit bei Gott weiter und in ihm sind wir eins.
Wir alle haben uns für ein Leben mit Gott entschieden – sind nun seine Kinder. Gottes Geist lebt in uns und durch Jesu Tod sind wir erlöst und ewig mit Ihm vereint, dadurch haben wir einen neuen, ewigen Geist bekommen. Also ist ein Teil von mir und Dir jetzt auch schon dort wo du dann sein wirst - bei Gott!
Dass kann uns keiner mehr nehmen.

Das alles konnte er nur bejahen.

Danach haben wir gebetet, dass Gott die Angst nimmt und alles recht macht.


Aber was heißt das nun?
Dürfen wir dann heute überhaupt weinen?
Müssten wir uns nicht eigentlich freuen?
Ich sage beides! Wir dürfen weinen, denn dass ist eine ganz normale menschliche Reaktion, denn unsere Seele ist traurig.
Aber mein Geist freut sich und jubelt, und mein Herz hat einen Frieden, den die Welt nicht kennt, einen Frieden den nur Gott schenken kann. Denn ein weiteres Kind Gottes hat sein Ziel erreicht – die Ewigkeit. Nie mehr Tränen und Leid!

Also weint und freut euch mit uns.

Der Tod ist nicht das Ende, sondern nur der Start ins nächste Level


Papa,

Du bist mein größtes Vorbild! Ich bin unendlich stolz auf Dich! Du hast Dich Dein Leben lang für uns eingesetzt. Dich selbst aufgeopfert, damit es uns gut geht und wir es einmal gut haben. Und Ich durfte in so vielem von Dir lernen: Deinem Glauben und Gottvertrauen, deiner Freude am Leben, deiner technischen Begabung, deiner Hilfsbereitschaft – alles das macht mich mit zu dem wer ich heute bin.

Du hast bis zum Ende hin, trotz deiner Krankheit niemals aufgegeben, deinen Lebensmut und deine Freude nicht verloren. Auch wenn Ängste sich manchmal aufgebäumt haben. Durftest du in Frieden und ohne Schmerzen gehen.


Ich liebe Dich, bis bald…


Dein Markus






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